Arbeitsschutz auf Baustellen ist von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten und Unfälle zu vermeiden. In Rheinstetten/Baden-Württemberg, auf der Baustelle für dem Neubau der Verdichterstation von Terranetz BW, trägt Jens Bartel als Sicherheitsfachkraft eine zentrale Rolle bei der Betreuung des Arbeitsschutzes.
Seit Juni 2022 ist er für die Baustelle zuständig, die von Anton Meyer, einem renommierten Bauunternehmen aus Neuenhausen / Niedersachsen, betrieben wird. In diesem Artikel beleuchten wir die Aufgaben und Verantwortlichkeiten von Jens Bartel sowie seine Erfahrungen und Herausforderungen im Bereich Arbeitsschutz.
Die Verdichterstation Nordschwarzwald gewährleistet den ausreichenden Gasdruck in der Gaspipeline, um den überregionalen Transport von Gas zu ermöglichen. Wie Bartel erklärt, fasziniert ihn der Arbeitsschutz in seiner Vielfalt: „Es macht mir einfach Spaß, in dem Feld zu arbeiten!“. Doch nicht nur persönliches Interesse, sondern auch gesetzliche Vorschriften wie die SiGeKo (Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator) und der HSE-Manager (Health, Safety and Environment Manager) machen die Gewährleistung von Arbeitsschutz auf Baustellen unerlässlich.
Als Sicherheitsfachkraft entlastet Jens Bartel die Bauleitung und die Poliere in Bezug auf Arbeitsschutzthemen. Er kümmert sich um die Anmeldung von Subunternehmern und verhindert dadurch Kommunikationsstaus auf der Baustelle. Ein Großteil seiner Arbeit besteht aus Kontrollaufgaben, bei denen er den gesamten Arbeitsablauf der Bauarbeiter überwacht. Dabei achtet er auf potenzielle Risiken, die Einhaltung von Normen und Richtlinien sowie Verbesserungsmöglichkeiten.
Arbeitsschutz auf Baustellen: Von Last-Risk-Analysen und “Kleine Gefährdungsbeurteilungen”
Last-Risk-Analysen und “Kleine Gefährdungsbeurteilungen” sind wichtige Instrumente, um mögliche Gefahrensituationen zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen. Im Zweifelsfall kann Jens Bartel die Bauarbeiten sogar einstellen, bis Probleme behoben werden. Er erinnert sich an eine Situation außerhalb der Baustelle: „Wir mussten Arbeiten auf einem Gerüst abbrechen, weil Bauarbeiter auf ihre persönliche Schutzausrüstung verzichteten. Das ergab in dem Moment keineswegs Sinn. Mal davon abgesehen, dass das Tragen der PSA verpflichtend
Solche Erfahrungen haben ihn dazu veranlasst, besonders genau auf die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen zu achten.
Jens Bartel betont jedoch, dass es am besten läuft, wenn die Bauarbeiter von sich aus aktiv werden. Wenn sie beispielsweise Gefahrenbereiche absperren, defekte oder abgelaufene Betriebsmittel aussortieren und Kollegen auf Fehlverhalten hinweisen und um Abstellung bitten, zeigt dies ein hohes Sicherheitsbewusstsein. In solchen Fällen beschränken sich Jens Bartels Aufgaben hauptsächlich auf Kontrolltätigkeiten, was darauf hinweist, dass seine präventive Arbeit Früchte trägt.
“Es bringt Probleme mit sich…”
Problematisch ist oft das Verständnis für den Arbeitsschutz. Viele Bauarbeiter ignorieren die Verordnungen, entweder weil sie sie nicht kennen oder weil sie nicht verstehen wollen, dass der Bauherr bestimmte Regeln vorgibt, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. „Dies stellt eine große Herausforderung dar, da Aufklärung und Überzeugungsarbeit notwendig sind, um ein Bewusstsein für die Bedeutung des Arbeitsschutzes zu schaffen. Ich kann verstehen, dass besonders Arbeitssicherheit und damit einhergehende Maßnahmen scheinbaren Mehraufwand bedeuten. Doch dem ist nicht so. Und selbst wenn, muss man sich nur eine Frage beantworten: Was ist wichtiger? Zwei Minuten Zeitersparnis oder der Erhalt der eigenen Gesundheit und der der Kollegen?“, meint Bartel.
Ein weiteres Problem besteht bei fremdsprachigen Kollegen, die weder Deutsch noch Englisch sprechen. In solchen Fällen ist es erforderlich, Übersetzer hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass alle Informationen klar und deutlich vermittelt werden. Dies unterbricht nicht nur den Arbeitsfluss, sondern kann auch für alle Beteiligten frustrierend sein, wenn besonders heikle Situationen besprochen werden müssen.
Dennoch betont Jens Bartel die Vielseitigkeit und die besonderen Aspekte seiner Arbeit als Sicherheitsfachkraft. Er hat die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche einzutauchen, sei es Maschinenbau, Konstruktion oder Rohrleitungsbau. Dabei betritt er Sicherheitsbereiche, zu denen normalerweise kein anderer Zugang hat. „Ich arbeite seit über 20 Jahren im Baugewerbe und bin entsprechend viel unterwegs und übernehme überall Verantwortung für mich und andere. Das bereitet mir Freude. Ich glaube, es ist ein entscheidender Faktor, einfach Spaß an seiner Arbeit haben zu können – und in der Arbeitssicherheit finde ich die jeden Tag“, fasst er zusammen.